„Tagespflege entlastet pflegende Angehörige enorm“
DRK-Sozialdienst ermittelt Unterstützungsbedarfe und Finanzierungsmöglichkeiten – Betreuung für Menschen mit Hilfebedarf auch tageweise möglich
Ankommen, frühstücken, dann einen kleinen Spaziergang unternehmen. Anschließend wird vielleicht ein bisschen geruht, in der Gruppe ein Spiel gespielt oder sich kreativ beschäftigt. An wärmeren Tagen geht es in den Garten. Was leichtfüßig und nach einer sehr entspannten Freizeitgestaltung klingt, ist ein Teilaspekt der Tagespflege, bei dem unter anderem das Gedächtnis und die Mobilität von hilfe- bzw. pflegedürftigen Menschen trainiert wird. Tagespflege ist ein wertvoller Baustein der häuslichen Pflege. Das DRK Darmstadt betreut seit über 15 Jahren Menschen mit Pflege- und Betreuungsbedarf und unterstützt deren Angehörige. Die Betreuung findet stadtteilbezogen in drei Tagespflege-Einrichtungen statt: In den Tageszentren in Arheilgen und Eberstadt werden größtenteils ältere Menschen mit Demenz betreut. Das Tageszentrum Darmstadt-Mitte ist auch offen für Jüngere, die zentral in Darmstadt leben und einen pflegerischen oder betreuerischen Hilfebedarf haben. „Die Lebenssituation von jüngeren Menschen mit Pflegebedarf ist in der Regel eine andere als die von Menschen im Rentenalter. Sie selbst, ihre Ehepartner oder die Lebensgefährten stehen meist noch im Berufsleben. Vielleicht gibt es noch jüngere Kinder oder Eltern, die selbst auf Hilfe im Alltag angewiesen sind. Tagespflege stellt dann ein wichtiges Unterstützungsangebot dar, das allerdings oftmals unbekannt ist“, stellt Einrichtungsleitung Heike Kasten immer wieder fest. „Dabei entlastet Tagespflege insbesondere pflegende Angehörige enorm. Während unsere Tagesgäste nach ihren individuellen Fähigkeiten und Bedürfnissen betreut werden, ist es Angehörigen möglich, ihr eigenes Leben auszurichten, ihrem Beruf oder privaten Terminen nachzugehen oder einfach ihre eigenen Energiereserven aufzutanken.“
Wie oft die Tagespflege in Anspruch genommen wird, richtet sich nach den Vorstellungen und Wünschen der Angehörigen. „Unser Sozialdienst, meine Kollegin Christiane Härtling-Mollhelm, steht mit pflegenden Angehörigen eng in Kontakt, ermittelt Unterstützungsbedarfe, erstellt einen individuellen Hilfeplan und berät über Finanzierungsmöglichkeiten in unseren DRK-Tageszentren“, erläutert Heike Kasten. „Fachliche Tipps fördern zudem die Selbsthilfekompetenz der pflegenden Angehörigen.“
Tagespflegeeinrichtungen unterliegen den gleichen Auflagen wie vollstationäre Einrichtungen. In einem DRK-Tageszentrum werden täglich bis zu 15 Personen durch Pflegefachkräfte, Alltagsbegleiter und weitere, geschulte Hilfskräfte betreut. Ein Fahrdienst holt die Tagesgäste auf Wunsch morgens ab und bringt sie nachmittags wieder nach Hause. Ab Pflegegrad 2 steht Pflegebedürftigen ein Budget für Tagespflege zur Verfügung. Weitere Informationen zur Tagespflege des DRK Darmstadt unter www.drk-darmstadt.de/start/tagespflege oder im persönlichen Gespräch mit Christiane Härtling-Mollhelm, DRK-Sozialdienst, Telefon: 06151 3606-680.